Der Juli 2016 war bei uns vor allem durch zahlreiche Niederschläge geprägt, die gesamte Niederschlagsmenge seit Jahresbeginn war bereits im Juni über dem gesamten Vorjahr, im Juli kam nochmal
ordentlich Regen und auch ein Hagelschauer dazu. Dementsprechend angespannt blickten wir auf die bevorstehende Ernte. Waren wir 2015 bereits Ende Juli mit allen Kulturen außer Kürbis und Mais fertig,
ging es heuer erst mit Ende des Monats so richtig los.
Unsere erste Sorge galt unter diesen Bedingungen natürlich der Befahrbarkeit der Böden, diese war auf einigen Feldern mehr als grenzgängig. Ein Zuwarten der Ernte bis der Boden abtrocknet ist
aber auch nicht möglich, Qualitätseinbußen bzw. Ernteausfälle bei neuerlichen Regenschauern wären die Folge, außerdem trocknet ein durchnässter Boden unter der Beschattung der Kulturpflanzen kaum
ab. Wir mussten also in dem Bewusstsein, dass wir an mehreren Stellen Bodenverdichtungen verursachen werden, ernten.
Die Befürchtungen, daß Qualitätskriterien bei Weizen nicht eingehalten werden können, bewahrheiteten sich zumindest bei uns nicht. Auch die Erträge waren sowohl bei Raps, Roggen, Triticale und Weizen
trotz Hagelschäden sehr gut.
Aufgrund der feuchten Verhältnisse auf den Böden und der späten Ernte mussten wir uns grundlegende Fragen zur Bodenbearbeitung stellen: Wie oder ob überhaupt bearbeiten wir die durchnässten
Böden?
Aus Sicht des Bodens wäre die Antwort einfach: gar nicht bis er abgetrocknet ist.
Es gibt aber einige Aspekte, die eine Bodenbearbeitung notwendig machen: die Felder müssen wieder eingeebnet werden, Ausfallgetreide muss zum Keimen gebracht werden, die Strohrotte soll angeregt
werden und nicht zuletzt standen wir mit Ende der Ernte Mitte August schon unter gehörigem Zeitdruck. Die Winterbegrünungen vor Mais und Kürbis sollten bis Mitte August angebaut sein um sich noch
ordentlich entwickeln zu können, außerdem wollen wir bis Ende August den Raps für die Ernte 2017 angebaut haben.
Wir haben uns letztenendes für eine möglichst flache Bodenbearbeitung ohne Flügelschare entschieden. Die Vorteile der Flügel am Grubber (ganzflächige Bearbeitung des Bodens) kehren sich heuer
zueinem Nachteil um, Schmierschichten können im feuchten Boden entstehen. Außerdem haben wir auf einigen Flächen die Keimung der Unkraut- und Ausfallsamen mit einem Strohstriegel angeregt. Dieses
Gerät kratzt den Boden nur leicht an und beeinträchtigt so nicht das Bodengefüge. Die abgeernteten Rapsflächen wurden bis heute nicht bearbeitet sondern nur abgemulcht, warum habe ich bereits in
einem anderen Blogeintrag thematisiert. Auf den wenigen Flächen auf denen auf Weizen eine andere
Getreideart folgt wurde bisher noch gar keine Bodenbearbeitung durchgeführt, es scheint auch so als ob das Wetter uns jetzt in einem stabileren Herbst dabei hilft, dort trockener zu arbeiten. Bis
dahin zählen wir auf unsere zahlreichen Mitarbeiter im Boden, unter anderem den Regenwurm.
Bereits unter der Ernte haben wir außerdem wieder "Nachwuchs" bekommen, unser Kälberstall ist jetzt wieder voller muhender Kälber. Die Anlernphase am Milchtränkeautomaten haben die Jungs mit bravour
gemeistert, inzwischen kommen sie alle selbständig um ihre tägliche, dreimalige Ration.
Bei all dem Trubel und den zahlreichen Arbeitsstunden, die wir in den letzten beiden Monaten hinter uns gebracht haben möchte man manchesmal gerne mit unseren Stieren tauschen. Die fühlen sich im
Auslauf sichtlich wohl und lassen sich auch von den herumschwirrenden Menschen und Maschinen nicht sonderlich stören.
In dieser Woche werden wir noch den Rapsanbau abschliessen können, auf einem Feld haben wir einen Versuch mit Leguminosenuntersaat angelegt den ich in Kürze hier vorstellen möchte. Außerdem folgt ein
Eintrag über unsere Begrünungen vor Mais und Kürbis und warum uns diese so wichtig sind.
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Loma Shumway (Sonntag, 05 Februar 2017 07:46)
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Yuki Heins (Dienstag, 07 Februar 2017 02:57)
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