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Begleitsaat im Raps - Versuchsauswertung 2019

Genau heute vor einer Woche - am 20. Juli 2019 - haben wir unseren heurigen Begleitsaatversuch abgeerntet und exakt verwogen. Bevor wir weiter unten die Ergebnisse veröffentlichen, hier nochmal kurz die Versuchsaufstellung zusammengefasst:

Versuchsanordnung Raps 2019
Versuchsanordnung Raps 2019

Die Standardaussaatstärke von 40 Körnern der Sorte DK Exception wurde sowohl am Rand, am Vorgewende und mit 2 Wiederholungen in der Feldmitte ausgesät.

Bei den Begleitsaatvarianten wurde die Saatstärke von Raps um 20 % auf 32 Körner reduziert, es wurden folgende Begleitsaatvarianten angelegt:

  • Raps + Begleitsaat Sommerwicke, Saatwicke & Alexandrinerklee, 25kg 
  • Raps + Begleitsaat Sommerwicke & Alexandrinerklee, 20kg
  • Raps - Begleitsaat Sommerwicke, Saatwicke & Alexandrinerklee, 25kg - abwechselnd Raps und Begleitsaat im Abstand von jeweils 25cm
  • Raps + Begleitsaat Ackerbohne, 70kg - vor der letzten Bodenbearbeitung mit dem Handelsdüngerstreuer ausgebraucht, um eine tiefere Ablage zu gewährleisten

Die Wicken haben heuer erstmalig den Winter überlebt, daher war eine der interessanten Fragen, ob die Wicke dem Raps Wasser und Nährstoffe entzieht und dadurch Einfluss auf den Ertrag des Rapses hat.

Weiters war die Erntefähigkeit des Gemenges eine Frage, die uns bis zuletzt beschäftigte.

Die Sorge war unberechtigt, unser Lohnernter hatte keinerlei Probleme bei der Ernte, auch waren die Wicken im Erntegut nicht zu finden.

Wir haben aufgrund des Zeitaufwandes nicht alle Varianten ausgewertet, alle Varianten mit Wicke und Alexandrinerklee zeigten sich über die gesamte Vegetation sehr einheitlich, daher haben wir nur eine der Varianten ausgewertet. Die Variante mit Ackerbohne wurde ebenfalls exakt beerntet.

  • DK Exception 40 Körner, ohne Begleitsaat: 4393 kg / ha
  • DK Exception 32 Körner, Begleitsaat Wicke & Alexandrinerklee: 4393 kg / ha
  • DK Exception 32 Körner, Begleitsaat Ackerbohne: 4298 kg / ha

Es gab also praktisch keine Auswirkungen der Begleitsaat auf den Ertrag des Rapses, während die Begleitsaat Wicke/Alexandrinerklee exakt das gleiche Ergebnis brachte, viel die Variante mit Ackerbohne um 2% ab.

Nach den leicht positiven Ertragseffekten in den Jahren 2016 und 2017 gab es also heuer erstmalig tendenziell einen leichten Minderertrag. 

Es scheint, als wären die Begleitsaaten also weniger aus Gesichtspunkten der Ertragsbildung relevant, sondern dienen vielmehr anderen Zwecken. So kann dadurch sowohl der Aufwand an Pflanzenschutzmitteln als auch an Düngemitteln verringert werden und die Begleitpflanzen bieten einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert für das Bodenleben und die Diversität.

Wir sehen die Begleitsaat daher nicht erst seit heuer als "Begrünung in einer Hauptkultur" und werden das Konzept auch heuer auf eine größere Fläche ausweiten.

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